Beginnen wir mit der Vorstellung, dass die Probleme oder Umstände in unserem Leben aus unserem Bewusstseinsniveau heraus entstehen – oder, was häufiger der Fall ist, aus unserer Unbewusstheit heraus. Wenn du also mit widrigen Umständen oder einer Herausforderung konfrontiert bist, über die du nicht hinwegzukommen scheinst, liegt das daran, dass du wahrscheinlich mit auf derselben geistigen Ebene an das Problem herangehst, die es überhaupt erst verursacht hat.
Nehmen wir an, du denkst jeden Tag auf genau die gleiche Weise über ein Problem nach. Das liegt daran, dass dein Gehirn eine Art Datenbank für alles ist, was du weißt und erlebt hast. Auf Grundlage deiner bisherigen Erfahrungen gibt es also in deinem Gehirn ein neurologisches Netzwerk, das mit jeder Person, jedem Objekt, jedem Ding oder jedem Ort zu einem bestimmten Zeitpunkt in deinem Leben verbunden ist.
Wenn du an diese vertrauten Probleme oder Herausforderungen denkst, denkst du gewissermaßen in der Vergangenheit. Man kann auch sagen: Du betrachtest deine aktuelle Realität durch die Brille eines vergangenen, bekannten Bewusstseins.
Jeder dieser Gedanken (oder Erinnerungen), die mit dem jeweiligen Problem bzw. der jeweiligen Person verbunden sind, ist mit einer bestimmten Emotion assoziiert. Emotionen sind die chemischen Endprodukte vergangener Erfahrungen. Mit anderen Worten: Deine emotionalen Reaktionen auf jedes Problem in deinem Leben führen dazu, dass dein Körper in der Vergangenheit lebt – und du somit auch entsprechend dieser Emotion denkst. Dein Bewusstsein entspricht sozusagen dem Bewusstsein – oder Unbewusstsein –, das diese Emotion geschaffen hat.
Wenn dein Denken und Fühlen deinen Seinszustand bestimmt, dann dient deine Reaktion auf die Umstände und Probleme in deinem Leben nur dazu, denselben Körper und Geist, dieselben Gedanken, Gefühle, Handlungen und Reaktionen im Zusammenhang mit dem Problem zu bestärken. Je stärker also die emotionale Reaktion auf die Probleme bzw. Umstände ist, desto mehr Aufmerksamkeit schenkst du ihnen.
In dieser Arbeit lernen wir, dass unsere Energie unserer Aufmerksamkeit folgt. Schenken wir einem Problem unsere Aufmerksamkeit, schicken wir ihm unsere Energie und halten es so in unserem Leben am Leben.
Dadurch gibst du deine Lebenskraft an dieses Problem ab. Diese Energie könntest du dazu nutzen, eine andere Realität zu erschaffen. Höchstwahrscheinlich bist also du selbst der Grund dafür, dass sich an dem Problem nichts geändert hat – weil du deine Energie nicht geändert hast.
Und da sich in deinem Leben nichts ändert, bis du deine Energie änderst, ist genau das theoretisch der Grund, warum deine Situation die gleiche bleibt.
Wenn du das erst einmal verstanden hast, stellen sich folgende Fragen: Wie kannst du dich von der Energie deiner Probleme befreien? Wie kannst du deine Energie verändern und auf eine höhere Bewusstseinsebene gelangen, auf der die Herausforderung nicht mehr existiert?
An diesem Punkt müssen wir tiefer in die Praxis hinter den Meditationen zum »Wechsel der Realitäten« einsteigen. Wir werden in Teil II näher darauf eingehen.